KÖSTER in Riga, Lettland

Autor: Dr. Dieter Köster, Vorstand KÖSTER BAUCHEMIE AG


Die KÖSTER BAUCHEMIE AG ist ein Unternehmen, welches Produkte entwickelt und herstellt, die die Nutzungsdauer von Gebäuden verlängern. Wie vielfältig und technisch herausfordernd dieses Arbeitsfeld ist, konnte ich im Mai bei meinem Besuch in Riga, Lettland, bestätigt sehen.

Riga, die Hauptstadt Lettlands und größte Stadt des Baltikums hat eine über 800 Jahre alte Geschichte. Die gut erhaltene Altstadt am Ufer des Daugava-Flusses zeichnet sich durch einen sehr umfangreichen Bestand an historischen Gebäuden aus. Der Jugendstil prägt in vielen Straßen das Stadtbild.



Stadtbild von Riga (Quelle: Wikipedia)


In Lettland wird unser Unternehmen von der Firma CM Serviss vertreten. Herr Kapusts, Alexandrs hat dieses Unternehmen aufgebaut. Ich traf ihn zum ersten Mal 2007 auf der BAUMA in München. Nach 17 Jahren ist aus einer Geschäftsbeziehung ist lange eine Freundschaft geworden. Aleks hat unserem Unternehmen viele wertvolle Impulse gegeben. Heute führt sein Sohn Maris Kapusts das Unternehmen.

In Riga kann man mittlerweile praktisch an jeder Ecke Gebäude finden, in denen KÖSTER-Produkte eingebaut wurden: Den Hauptbahnhof, den Zoo, viele historische Gebäude, z.B. die dänische Botschaft, das Nationaltheater, die Oper, Apartment- und Bürogebäude, Hotels, die Eissporthalle in Ogre, Gewerbegebäude wie Lidl und Baustoffmärkte, Regierungsgebäude. Die eingesetzten Produkte umfassen praktisch das gesamte Angebotsprogramm von KÖSTER: KSK, Acrylatgel, Sanierputz, Schlämme, Reparaturmörtel, TPO, KÖSTER Crisin, KÖSTER PSM, KÖSTER NB 4000 und vieles mehr.




KÖSTER-Projekt: Panorama Plaza: Einkaufszentrum und Apartmentgebäude


KÖSTER-Projekt: Zunda Towers, Gewerbegebäude



KÖSTER-Projekt: Hotel Kempinski


KÖSTER-Projekt: Die Oper




KÖSTER-Projekt: Die Dänische Botschaft




KÖSTER-Projekt: Michail Tschechow Russisches Theater Riga




KÖSTER-Projekt: Der neue Hauptbahnhof



Vitali Rolsing und ich hatten auf unserem Besuch die Gelegenheit drei besondere Bauobjekte zu besuchen: Das Schloss Riga, die Nationalbank Lettlands und das Wagner-Haus.

Im Schloss Riga (Rīgas pils oder Riga Castle) erhielten wir von dem zuständigen Bauleiter, Bruno Fibiks, der die Renovierung des Schlosses seit dem Jahr 1976, also seit fast 50 Jahren, begleitet, eine individuelle Führung.

Der Baubeginn der Festung war bereits im Jahr 1330. Im 18. und 19. Jahrhundert wurde das Schloss umfangreich umgebaut und erweitert. In den letzten Jahrzehnten wurde es Schritt für Schritt saniert. Heute ist es der Amtssitz des Präsidenten. Ein weiterer Teil des Schlosses wird in Kürze eine historische Ausstellung beherbergen.


Rigas pils - Schloss Riga - Riga Castle


CM Serviss hat die Bauarbeiten in den letzten Jahren intensiv begleitet und unterstützt. Bereits 2016 besuchten Aleksandrs Kapusts und Dr. Slobodan Kalinic das Objekt. Die Herausforderung bestand darin, dass das Fundament des ältesten Teils des Gebäudes abgedichtet werden sollte. Dabei sollte möglichst geringfügig in die historische Bausubstanz eingegriffen werden, gleichzeitig aber das Gebäude umfassend und dauerhaft vor Wasserschäden geschützt werden. Das Schloss liegt in der Nähe des Flusses Daugava (deutsch Düna). Damit ist das Gebäude immer dem Grundwasser ausgesetzt gewesen. Über die Jahrhunderte erhöhte sich das Straßenniveau, so dass das ehemalige Erdgeschoss nun das Kellergeschoss bildet.

Feuchtigkeit konnte von der Außenseite und von unten in die Bausubstanz eindringen und Salze eintragen, was beides die Bausubstanz schädigte. Das Schloss ist auf massiven Fundamenten gebaut. Die Wände aus Mischmauerwerk mit Bestandteilen aus Ziegeln und Naturstein sind zum Teil mehr als 2 Meter dick.

Nach einer umfangreichen Analyse des Mauerwerks wurde festgestellt, dass keine größeren Hohlstellen vorhanden waren. Die Salzanalyse ergab, dass eine Mauerwerksinjektion mit KÖSTER Acrylatgel G4 möglich war. Dr. Kalinic erstellte eine technische Dokumentation der Zustandsanalyse und einen technischen Lösungsvorschlag. Die zuständige Planerin für das Projekt verlangte die Herstellung von Testflächen, wobei auch weitere Parteien eingeladen wurden, um verschiedene Systeme im Vergleich zu prüfen.


Maris Kapusts vor einem der massiven Fundamentsockel


CM Serviss gewann das Projekt durch ein überzeugendes Konzept, aufgrund der umfangreichen technischen Erfahrung und in enger Abstimmung unserem Unternehmen. Die Injektionsarbeiten wurden im Jahr 2020 in einem Zeitraum von 12 Monaten durchgeführt. Das Kellergeschoss und die übrigen Räume des Bauabschnitts sind inzwischen abgeschlossen, so dass der Bauteil in Kürze als Museum für die Öffentlichkeit wiedereröffnet wird.

 


Kellergeschoss mit Gewölbedecke und massiven Außenwänden


Treppenaufgang


Dachstuhl

Bruno Fibiks (seit 1976 an der Sanierung des Schlosses beteiligt) mit Maris Kapusts


Nicht weit vom Schloss befindet sich die Nationalbank Lettlands. Dieses Gebäude wurde Anfang des 20. Jahrhunderts errichtet und beherbergte seitdem die erste unabhängige Zentralbank Lettlands. Seit dem 1. Januar 2005 ist die Nationalbank Teil des Eurosystems. 


Lettische Nationalbank




Treppenaufgang in der Eingangshalle


Im Keller des Gebäudes ist CM Serviss derzeit mit der Sanierung und Abdichtung beschäftigt. Aufsteigende und von außen durchdrückende Feuchtigkeit hat hier über viele Jahre die Bausubstanz angegriffen.

Auch hier kommen vielfältige Systeme der Mauerwerksinstandsetzung zum Einsatz: Negativabdichtung mit KÖSTER NB 1, Mauerwerksinjektion mit Acrylatgel, Reparaturmörtel, Sanierputz und vieles mehr. 




Keller im Bauzustand
  


Aufsteigende oder von außen durchdrückende Feuchtigkeit


Aufsteigende oder von außen durchdrückende Feuchtigkeit



KÖSTER in Lettland


Danach konnten wir ebenfalls in der historischen Innenstadt von Riga ein weiteres hoch bedeutsames Bauobjekt besichtigen. Es handelt sich um das sogenannte Wagner-Haus. Es wurde 1780-82 als Deutsches Theater errichtet und 1837-39 wirkte Richard Wagner hier als Kapellmeister des Theaterorchesters. Das Gebäude hat Richard Wagner stark beeinflusst und diente ihm als Vorbild für sein eigenes Haus, in dem die Bayreuther Festspiele stattfanden. Die Sanierung des Gebäudes wird von der Bundesrepublik Deutschland und von der Wagnergesellschaft unterstützt.

Das Gebäude ist durch Setzungen stark geschädigt. Hier ist neben den Abdichtungsarbeiten eine statische Instandsetzung erforderlich. Das Fundament soll mittels mineralischer Injektionen gestützt werden. Weiterhin wird es eine umfangreiche Mauerwerksinstandsetzung durch Verfüllung von Hohlräumen und Rissen, Verfestigung mittels eines Spiralankersystems sowie teilweise Mauerwerksaustausch geben. Darüber hinaus werden der Einbau einer Horizontalsperre sowie eine Flächenabdichtung im Kellergeschoss erforderlich. In allen Stockwerken werden Nivelliermassen eingesetzt werden. Viele der KÖSTER-Produkte können zur Instandsetzung des Gebäudes verwendet werden.



Richard-Wagner-Straße 


Das Wagner-Haus im jetzigen Zustand (Mai 2024)


Konzertsaal


Massive Risse durch Setzungen

Zustand des Fundaments im Keller





Zustand des Fundaments im Keller



Dieter Köster, Aleksandrs Kapusts und Maris Kapusts am Firmensitz von CM Serviss in Ogre

 

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